Stilisiertes Handy mit Fragzeichen als Symbol für Strategien beim Onlineverkauf auf Kleinanzeigen-Plattformen

Was letzte Preis? – Zeitverschwendung

Es gibt kein Patentrezept dagegen: „Was letzte Preis?“-Anfragen auf Kleinanzeigen oder beim Autoverkauf. Sie sind unverbindlich, vermeintlich harmlos – und doch echte Zeitfresser. Der potenzielle Käufer will testen, wie weit Sie Ihren Preis senken. Viele fragen sich: Ist der Verkauf über Kleinanzeigen wirklich der beste Einsatz meiner Zeit – oder sollte der Kram einfach in den Müll?

Schauen wir uns das näher an.

Hintergrund

Fast jeder Mensch in einem Industrieland besitzt heute zu viele Dinge. Fehlkäufe, Werbeversprechen, nette Verkäufer – die Gründe sind vielfältig. Irgendwann stellt man fest: Der Keller ist voll. Also: ausmisten. Aber gleich alles wegwerfen? Nicht nachhaltig. Gut erhaltene Dinge weiterzugeben, ist grundsätzlich sinnvoll – und genau deshalb florieren Plattformen wie Kleinanzeigen.de oder Shpock.

Doch dort begegnen sich zwei Welten: Schnäppchenjäger und Gelegenheitsverkäufer. Und der Ton ist oft so rau wie die Verhandlung kurz.

Die Psychologie hinter „Was letzte Preis?“

Es gibt eine Garantie: Unter den ersten fünf Antworten jeder Anzeige steht fast immer „Was letzte Preis?“. Meine Standardantwort: „Gegenvorschlag?“ Mehr nicht.

Denn jedes weitere Wort wäre Zeitverschwendung. In 90 Prozent der Fälle passiert danach – nichts.

Warum? Weil die Gegenfrage den Käufer zwingt, Farbe zu bekennen. Statt mich herunterzuhandeln, muss er selbst einen Wert nennen. Die meisten suchen gar nicht wirklich, sie testen nur. Manche wollen die Ware selbst teurer weiterverkaufen. Das ist legitim, aber kein Grund für Respektlosigkeit.

Die restlichen zehn Prozent sind seriös. Ein Beispiel:

Käufer: „Was letzte Preis?“
Ich: „Gegenvorschlag?“
Käufer: „300.“
Ich: „375.“
Käufer: „350. Abholung morgen.“
Ich: „Okay.“

Er kam am nächsten Tag pünktlich, prüfte die Ware, zahlte den vereinbarten Betrag. Es gibt also auch unter „Was letzte Preis?“-Anfragen positive Ausnahmen.

Warum uns solche Anfragen nerven

Die berühmte Frage trifft nicht nur den Geldbeutel, sondern das Ego. Sie signalisiert: „Deine Einschätzung ist falsch. Dein Eigentum ist weniger wert.“ Das kratzt am Gefühl von Fairness und Selbstachtung. Und genau hier liegt der Trigger.

Der beste Schutz dagegen ist nicht Gereiztheit, sondern Gelassenheit – und eine klare Strategie.

Erfolgsstrategien für den Privatverkauf

Neben unseriösen Käufern gibt es auch viele Verkäufer, die sich kaum Mühe geben. Mit ein paar einfachen Schritten heben Sie sich von 90 Prozent der Anzeigen ab – und signalisieren selbst Seriosität:

  • Recherchieren Sie vergleichbare Angebote und Preise. Setzen Sie Ihren Preis leicht höher, um Verhandlungsspielraum zu haben.
  • Machen Sie gute Fotos bei Tageslicht, möglichst mit Details.
  • Schreiben Sie eine ehrliche Beschreibung, passend zum Preis und Zustand.
  • Antworten Sie höflich – solange der Ton des Käufers respektvoll bleibt.
  • Lehnen Sie unverschämte Angebote klar, aber knapp ab: „Nein, dafür gebe ich es nicht her.“
  • Vereinbaren Sie Abholtermine, wenn Sie ohnehin zu Hause sind. Wenn jemand nicht auftaucht, haben Sie keinen Aufwand verloren.

Das garantiert keinen erfolgreichen Verkauf, aber Sie positionieren sich dort, wo seriöse Käufer suchen.

Matrix-Frage: Ist das der beste Einsatz meiner Zeit?

Das hängt von Ihren Werten ab. Wenn Ihnen Nachhaltigkeit wichtig ist, lohnt sich der Aufwand: Wiederverwenden statt Wegwerfen. Wenn Sie jedoch immer wieder von unzuverlässigen Käufern genervt sind, dann hilft die Matrix-Frage, schnell Klarheit zu gewinnen:

„Ist dieser Verkauf wirklich der beste Einsatz meiner Ressourcen – oder raubt er mir mehr Energie, als er einbringt?“

Denn manchmal steckt hinter „Was letzte Preis?“ kein echter Käufer, sondern einfach Zeitverlust in Textform.

Und manchmal hilft die höfliche Frage „Gegenvorschlag?“ – als kleiner Filter zwischen Ihrem inneren Frieden und dem digitalen Trödelmarkt.


Lesen Sie mehr darüber, warum wir an schlechten Projekten festhalten – und was Sie dagegen tun können.

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